Vereinigungsfahrt 07.01.2024 – ein Beitrag von Frau Ursula Grünwald

Rundfahrt zum Vereinigungsfest am 07.01.2024

Wie im letzten Gemeindebrief angekündigt, fand am 07.01.2024 die Rundfahrt zu all unseren Kirchen statt.  Pfarrerin Benzin und ein geheizter Bus erwarteten uns am Märchenbrunnen. Um 10Uhr fuhr der Bus gut beladen los. Was erwartet uns?  Wir, Mitreisenden, waren aus den verschiedenen Gemeinden und freuten uns darauf, die anderen Kirchen kennen zu lernen.

Unser erster Stopp war die Kirche in Wernitz, die die wenigsten kannten. Glockenklang begleitet uns vom Bus bis in die Kirche. Der Sternenhimmel, angestrahlt von den Altarkerzen, begeisterte uns sofort. Frau Bommer und Pauline eröffneten die Morgenandacht mit dem Lied „Danke für diesen guten Morgen“. Die Wernitzer Kirchengemeinde gehörte ursprünglich zum Kirchenkreis Nauen. Vor zwei Jahren wurde sie dem Kirchenkreis Falkensee und so dem Pfarrsprengel Wustermark zugeordnet. Es hat sich ein aktiver Gemeindekirchenrat gebildet, der regelmäßig Gottesdienste und andere Veranstaltungen durchführt. Es lohnt sich, die kleine Backsteinkirche mit Leben zu erfüllen und nicht nur zu besuchen. Gestärkt von kleinen Schnittchen setzten wir die Fahrt fort.

Unser zweiter Stopp führte uns in die Backsteinkirche nach Hoppenrade, die wie eine kleine Basilika aussieht. Bibelzitate schmücken die Fassade des Kirchengebäudes und eine sanierte Sonnenuhr zeigt, wie spät es ist. An den Dächern sind viele Schmuckelemente, so zum Beispiel Wasserspeier, angebracht. Der Kirchraum hat eine besondere Atmosphäre, die durch das Orgelspiel unserer Kantorin, Frau Willamowski, verstärkt wurde. Es ist eine Konzertkirche mit besonderer Akustik. Frau Sakic berichtete uns von den Problemen der Sanierung in den letzten Jahren, aber auch von den schönen Konzerten, die dort stattfanden. Sie machte uns aufmerksam auf die Fenster mit Glasmalerei, den Gusseisernen Ofen und die Holzstruktur mit botanischen Motiven in der Holzverkleidung an vielen Stellen der Kirche.  Ich nehme mir vor, in diesem Jahr ein Konzert in Hoppenrade zu besuchen.

Weiter ging es nach Buchow-Karpzow, unserem dritten Stopp. Wir betraten die Kirche über das Portal am Kirchturm. Überrascht waren wir vom reich geschmückten Innenraum, den wir bei Orgelklang auf uns wirken ließen. Der Altar steht zwei Stufen erhöht. Der prunkvolle Altaraufsatz zeigt in der Mitte ein ovales Bild, auf dem mit Goldschrift der biblische Spruch aufgemalt ist: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ Dahinter ragt die mit musizierenden Engeln verzierte Orgel. Auf der Kissenheizung hielten wir es aus. Pfarrerin Benzin erzählte uns von der Sanierung des Kirchturmes und machte uns auf die zwei Patronatsstühle aufmerksam. Sie wurden dem Patronatsehepaar Hasso und Agnes von Bredow Anfang der 30er Jahre des 20.Jahrhunderts zur Silberhochzeit geschenkt. Auch in diesem Jahr wird zu Himmelfahrt in Buchow-Karpzow gefeiert. Den Termin 09.05.2024 habe ich schon in meinen Kalender eingetragen.

Der Ort Priort besteht aus dem Dorf, das aus dem Rittergut hervorging, und der Siedlung. Unser Busfahrer kennt sich aus und fand die versteckte Kirche am Ende des Ortes. Einladend strahlte der quadratische Lehmfachwerkbau, den der Gutsherr Jean Jacques von Monteton 1745 errichten ließ. Herr Kirsch, vom Gemeindekirchenrat Priort, berichtete uns von den Vorbereitungen zur Vereinigung unserer Kirchengemeinden. Die großen Fenster lassen den Kirchenraum hell und freundlich erscheinen.  Seit zwei Jahren werden die Glocken auch hier elektrisch geläutet. Ein kleinen Sanitärbereich rechts am Eingang wurde eingebaut. Am heiligen Abend führten Erwachsene das Krippenspiel auf. Interessante Veranstaltungen werden immer wieder angeboten.

Vorbei am Outlet Center erreichten wir das „Tor zu Elstal“, die Kirche. Sie wurde 1937 geweiht und ist die größte und modernste Kirche unserer Gemeinden.  Uns ist bei Betreten des Kirchenschiffes gleich das 4x6m große Wandgemälde „Gleichnis des verlorenen Sohnes“ hinter dem Altar aufgefallen. Es beherrscht den ganzen, sonst schlicht gehaltenen Innenraum.  Frau Paul berichtete, dass im Olympischen Dorf viele Wohnungen gebaut wurden und werden.  Zum Kirchenbezirk Elstal gehören mehr als 500 Gemeindeglieder.  Die Orgel ist restaurierungsbedürftig. Frau Paul spielte uns eine Orgelaufnahme vom Handy vor und berichtete von den Bemühungen eine offene Kirche für alle zu sein. Ein Gemeinderaum, der nicht nur als Winterkirche genutzt wird, eine kleine Teeküche und eine Toilette erleichtern die Gemeindearbeit.

Einen weiteren Höhepunkt erlebten wir bei unserem sechsten Stopp in Dyrotz. Die Kirche, ein rechteckiger weißer Putzbau, liegt auf einem Hügel über dem Dorf. Zwischen 1990 und 1997 wurde die Kirche vollständig saniert. Uns erwartete ein mit barocker Bauernmalerei gestalteter Innenraum. Die Emporen und das Kirchengestühl sind mit Blumenmalerei geschmückt. Rechts vom Eingang befinden sich der Altar, die Kanzel und Gestühl, die aufwendig aus Holz gefertigt wurden. Beeindruckend schwebt der Taufengel, aus dem 18. Jahrhundert stammend, von der Familie Ribbeck gestiftet, von der Decke. Ich möchte gar nicht alles aufzählen. Schaut sie euch bei Gottesdiensten oder Konzerten an. Ihr werdet sehen, dass ich nicht zu viel versprochen habe. Wir haben die Schönheit dieser Kirche beim Orgelspiel auf uns wirken lassen. Pfarrerin Benzin erklärte uns Geschichtliches und Bauliches zur Kirche. Ein Mittagsgebet schloss sich an.

Kurz über die Kanalbrücke erreichten wir unseren letzten, den siebter Stopp in Wustermark. Die Kirche mit dem Pfarrgehöft kannten fast alle. Die schlichte Kirche mit einem Kanzelaltar wurde Anfang unseres Jahrhunderts saniert. Eine Wand- und Fußbodenheizung sorgt für ein angenehmes Raumklima. Leider leidet die 1979 neu eingebaute Orgel unter dieser Trockenheit. Vor dem Altar befindet sich ein aus Fliesen der Firma Villeroy & Boch gestalteter Teppich. Herr Nowak, der für die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde verantwortlich ist, erklärte uns die biblische Bedeutung der Zahl „Sieben“. Ein Segensgebet wurde von Vertretern der neuen, sieben Kirchenbezirke für uns gesprochen. Mit einem leckeren Mittagessen im Pfarrhaus und guten Gesprächen endete dieser gelungene Ausflug.

Im Namen aller Mitreisenden bedanke ich mich für die sehr gute Organisation und Durchführung bei Frau Pfarrerin Heike Benzin. Ein Dank geht an unsere langjährige Kantorin, Frau Ulrike Willamowski, für das hervorragende Orgelspiel trotz kalter Hände. Dank sei allen Gemeindegliedern, die ihre Kirchen geöffnet, geschmückt, geheizt und uns von sich berichtet haben, gesagt. Danke auch dem Busfahrer, Herrn Bertsch, für die sichere, warme Fahrt. Für das leckere Mittagessen sei Frau Erika Jeske und ihrem Team gedankt.

Diesen Artikel habe ich mit Hilfe des Heftes „Kirchenansichten in der Gemeinde Wustermark“ von Christel Debusmann (2003 veröffentlicht) geschrieben.

 

Ursula Grünwald, 08.01.2024

 

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