„Die Güte des Herrn ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ (Klagelieder 3,22-23)
Ich weiß, viele Menschen fragen: „Wie kann Gott das zulassen?“ Das ganze Elend auf der Welt, das ich jetzt nicht aufzählen muss. Ich verstehe diese Frage. Doch genauso gut könnte man fragen, wieso Gott so gütig und barmherzig oder so nachsichtig ist. Wieso er unserem Volk nach 1945 einen Neuanfang und eine Zukunft geschenkt hat. Wieso er der Menschheit noch nicht den „gar aus“ gemacht hat, wie es in unserem Monatsspruch heißt, obwohl wir seine Schöpfung mutwillig oder gedankenlos zerstören und diesen Garaus sicher nicht weniger verdient haben als die Menschen zu Zeiten Noahs, die bei der großen Sintflut ertrunken sind.
Das eigentliche Wunder ist doch, dass es uns so gut geht, wie es uns geht, und dass wir Gottes Güte und Treue jeden Morgen neu erfahren. Der Konstanzer Theologe Johannes Zwick wusste das, als er 1545 über unseren Vers schrieb: „All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag.“ Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden neuen Morgen mit diesem Gefühl und mit dieser Dankbarkeit – und gern auch mit diesem Vers – aufstehen und an Ihr Tagewerk gehen.
Ihr Pfarrer Bernhard Schmidt
Lange habe ich eine Idee für eine Andacht zum 80. Geburtstag meines Mannes Ende Mai gesucht…(zur Feier)
Der Monatsspruch hat mir heute gut gefallen…das Leben ist ja aus Leib und Seele “gestrickt ”
Da fand eine unserer Töchter die Auslegung dazu…werde sie etwas kürzen, finde sie sehr gut. Danke…
Freundliche Grüße au Mittelfranken
Christa Schober